Ein Juwel – kurz hinter der bayerischen Grenze…
Am 28. September 2025
Eine überschaubare Gruppe interessierter Damen des ÖFT machte sich am Samstagmorgen auf den Weg nach Ottobeuren. Ziel war zunächst die Krypta unter der prächtigen Basilika dort. Sie ist dem Schweizer Nationalheiligen Bruder Klaus geweiht und wurde in den achtziger Jahren vom katholischen Landvolk in ehrenamtlichem Engagement zu einem wunderbaren Raum der Meditation und Stille hergerichtet. Ein besonderer Glanzpunkt ist das große Glasfenster, das der Künstler Erich Schickling (1924 – 2012) gestaltet hat.
Christine Silla – Kiefer wusste die Verbindung zwischen dem alten Meditationsbild des Heiligen und dem Aufbau des Glasfensters aufzuzeigen. Sie sprach von der Zeitlosigkeit in Gottes Realität, erzählte die biblischen Geschichten der einzelnen Medaillons und wies den Zuhörerinnen den persönlichen Platz neben dem klagenden Jeremia, der dennoch auf Gottes Hilfe hofft, zu. Ulrike Meyer, Vorsitzende der Erich-Schickling-Stiftung, beantwortete anschließend ausführlich die Fragen der Gäste.
Weiter ging es zum Stiftungskomplex ins Günztal hinunter nach Eggisried, Am gemütlichen Kachelofen wärmten sich die Damen auf und genossen das reiche, mitgebrachte Picknick. Jetzt war Zeit für tiefere Informationen über das Leben, das Werk und die Familie des Künstlers.
Die umfangreiche Ausstellung der Bilder ist bei einem Besuch gar nicht zu schaffen .Deshalb legten diesmal die Betrachterinnen den Schwerpunkt auf den Entwurf für das Glasfenster und einige Bilder im Raum der entstehenden „Davids Harfe“-Ausstellung. In leuchtender Hinter-Glas-Malerei entdeckten die Damen einzelne Motive aus dem Fenster wieder.
Auch der Galerie am Turm wurde ein Besuch gemacht. Hier hat Elisabeth Schickling, die älteste Tochter des Künstlers, ihre Werke ausgestellt. Die großformatigen Bilder in intensiven Farben zeigen eine ganz andere Handschrift als die ihres Vaters. Eine geglückte Kombination entstand hier durch die beeindruckenden Holzarbeiten des Künstlers Wilhelm Hartmann, die nicht nur mit den Augen sondern auch den Händen begriffen werden durften.
Den Abschluss dieses ersten Besuches machten die Damen im Meditationsraum, wo eine weitere Fassette der Glaskunst sie staunen ließ. „Wir müssen wiederkommen, denn wir haben so vieles noch nicht gesehen!“ war die einstimmige Meinung der Wurzacherinnen. „Wir haben gar nicht gewusst, welches Juwel da so kurz hinter der Bayrischen Grenze zu finden ist!“
Text: Christine Silla – Kiefer